Ehrverletzende Werbung der Firma JET

Boykottaufruf des Familienbundes

Datum:
Mi. 17. Apr. 2002
Von:
Martin Mehler

Als geschmacklos, menschenverachtend und ehrverletzend bezeichnete der Diözesanvorsitzende des Familienbundes der Katholiken im Erzbistum Bamberg, Prof. Dr. Heinz Tröster, die aktuelle Reklame der Mineralölfirma JET. In mehreren Magazinen (darunter „Spiegel“ und „Focus“ vom 15.04.2002) wird eine Familie mit sechs Kindern dargestellt mit dem Werbetext „Günstiger tanken, Geld für Kondome haben.“

Wer in solch abfälliger Weise auf dem Rücken der materiell bedrängten Familien seine Produkte anbiete, habe die Grenze des Anstands überschritten und den Respekt vor den Lebensentscheidungen der Menschen verloren. „Dies ist ein erneutes Beispiel struktureller Rücksichtslosigkeit gegenüber Eltern und Kindern“, so Prof. Dr. Tröster. Der Verband fordert zum Boykott der Tankstellenkette JET auf und startete eine Unterschriftenaktion. Nähere Informationen sind erhältlich beim Familienbund in 96049 Bamberg, Jakobsplatz 9, Telefon 0951-502545.

Nachtrag:
Die bundesweite Boykott- und Protestaktion mit über 6.000 Unterschriften gegen die Conoco Mineralöl GmbH veranlasste den Konzern zur umgehenden Rücknahme der beanstandeten JET-Reklame.