Diözesanfamilienrat im Gespräch mit der CSU- Bundestagsabgeordneten Dr. Silke Launert

Diözesanfamilienrat Gespräch ödp (c) Manuela Hofmann
Diözesanfamilienrat Gespräch ödp
Datum:
Mi. 14. Juni 2017
Von:
Manuela Hofmann

Der Diözesanfamilienrat Bamberg empfing die CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert zu einem Gespräch in Bamberg. Die Bundestagsabgeordnete hatte ein offenes Ohr für die Anliegen des Familienbundes und der Katholischen Elternschaft und ermutigte das ehrenamtliche Gremium dazu, zu seinen Forderungen zu stehen und noch mehr Einfluss auf die Politik zu nehmen. 

Dr. Silke Launert ist seit 2013 Mitglied im Deutschen Bundestag und unter anderem im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend tätig. Als Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Oberfranken engagiert sie sich stark für die Rechte von Frauen.

Das Hauptthema des Treffens war die gesellschaftliche Rolle der Frau, die sich in den letzten Jahrzehnten durch die Emanzipation sehr stark verändert hat. In diesem Zusammenhang wurde das von beiden Seiten befürwortete Betreuungsgeld genannt. Die Bundestagsabgeordnete bestätigte, dass man anhand der hohen Beantragungszahlen merke, wie wichtig es sei, einem Elternteil die Möglichkeit zu geben, sich in den ersten Jahren nach der Geburt selbst um sein Kind kümmern zu können. Die Bindung zu dem Kind spiele hier eine wichtige Rolle. Weiterhin stimmte man ebenfalls darüber überein, dass man den Familien jedoch selbst überlassen solle, inwieweit sie außerhäusliche Betreuung für ihr Kind nutzen möchten. Man dürfe Frauen weder als Rabenmütter bezeichnen, wenn sie nach kurzer Zeit wieder in den Beruf einsteigen, noch dürfe man sie unsäglicher Weise als Heimchen am Herd betiteln, wenn sie sich dafür entscheiden längere Zeit bei ihren Kindern zu bleiben. Der Familienbund plädierte in dieser Hinsicht für die Einführung eines sozialversicherungspflichtigen Erziehungsgehaltes, um die Arbeit des zuhause erziehenden Elternteils anzuerkennen und um eine echte Wahlfreiheit zu gewährleisten, da viele Eltern heutzutage aus finanziellen Gründen gezwungen sind, ihre Kinder nach einem Jahr Erziehungszeit in außerhäusliche Betreuung zu geben. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei von Seiten der Politik zu wirtschaftsorientiert. Launert sprach in diesem Zusammenhang das Buch „Die Alles ist möglich – Lüge“ an, in dem diese Problematik auch angesprochen wird. Der Familienbund hatte eine der beiden Autorinnen auch bereits im November 2015 zu seiner familienpolitischen Jahrestagung als Referentin engagiert.

Auch die hohe Scheidungsrate wurde während des Gespräches diskutiert. Die Vorsitzende des Familienbundes Christiane Kömm betonte, dass es notwendig sei auch von staatlicher Seite die Eheberatung mehr zu fördern und somit Unterstützung für Eheleute zu bieten, um Scheidungen häufiger vermeiden zu können. Launert verwies auf die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie sich Eltern nach einer Scheidung das Sorgerecht der Kinder teilen können und machte deutlich, dass das zurzeit diskutierte Wechselmodell bei einem eventuellen Rechtsanspruch erneut die Rolle der Frau schwäche so wie auch das geltende Unterhaltsrecht den Belastungen der Mütter nicht gerecht wird.

Weiterhin wurde über die Kinderbetreuung in Kitas sowie die Einführung von 24h-Kitas gesprochen und die möglichen Auswirkungen auf die spätere Bindungsfähigkeit der Kinder erörtert.

Auch die Rente war Thema sowie die Pflege von Angehörigen. Unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Frau wurde auch in diesem Zusammenhang festgestellt, dass in Bezug auf Fürsorgearbeit überwiegend die Frauen die Leistungsträger sind.

Die Bundestagsabgeordnete ist gefordert die Rolle der Frau, die in den Familien von großer Bedeutung ist, von Seiten der Politik zu stärken. Der Diözesanfamilienrat sagte seine Unterstützung zu.