Diözesanfamilienrat im Gespräch mit dem SPD-Abgeordneten Klaus Adelt (MdL)

Foto zeigt vl: Ursula Knitt (stellv. DFR-Vorsitzende), Klaus Adelt (MdL), Josef Weber, Christiane Kömm (DFR-Vorsitzende), Markus Donhauser (c) FDK (Manuela Hofmann)
Foto zeigt vl: Ursula Knitt (stellv. DFR-Vorsitzende), Klaus Adelt (MdL), Josef Weber, Christiane Kömm (DFR-Vorsitzende), Markus Donhauser
Datum:
Mo. 17. Sep. 2018
Von:
Manuela Hofmann

Im Rahmen seiner politischen Gesprächsreihe traf sich der Diözesanfamilienrat (DFR) Bamberg kürzlich mit dem Landtagsabgeordneten Klaus Adelt. Der für den Wahlkreis Oberfranken zuständige Politiker ist seit 2013 im Landtag und wohnt in Selbitz. Der ehemalige Geograf und Bürgermeister ist auf politischer Ebene unter anderem Mitglied im Ausschuss für kommunale Fragen, innere Sicherheit und Sport sowie im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz. Er ist Sprecher der oberfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten und auch fachpolitischer Sprecher für kommunale Daseinsvorsorge.

Zu Beginn des Gespräches ging es zunächst um die fehlende Infrastruktur im ländlichen Raum. Dem Abgeordneten liegt vor allem die ältere Generation am Herzen. Er setzt sich dafür ein, dass Rentner auch im hohen Alter in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Wenn jedoch der Bäcker und der Metzger im Dorf ihre Läden schließen und auch die ärztliche Versorgung nicht gewährleistet ist, sei dies ein Umstand, den Herr Adelt nur ungern hinnimmt. Die DFR-Mitglieder stimmten diesem Anliegen zu und merkten weiterhin an, dass sich auch viele junge Familien wünschten, ihre Kinder auf dem Land groß zu ziehen. Sie bräuchten dafür jedoch eine gute Infrastruktur, wie öffentliche Verkehrsmittel und schnelles Internet. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass eine Stärkung des ländlichen Raumes dringend notwendig ist.

Ursula Knitt, stellvertretende Vorsitzende, sprach an, dass der soziale Wohnungsbau in den letzten Jahren von der Politik zu stark vernachlässigt wurde. Außerdem hätten auch Studenten mit den enormen Mieten in den Städten zu kämpfen. Bezahlbarer Wohnraum fehle im Moment für alle, seien es Familien, Rentner oder auch alleinlebende junge Menschen.

Die Bildungspolitik war ebenfalls Thema des Gespräches. Herr Adelt plädiert für gleiche Bildungschancen für alle unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Bildung in Krippe, Kita und Grundschule sei der Grundstein für ein gelingendes Leben. In diesem Zusammenhang betonte er die besonders wichtige Aufgabe der Grundschullehrer. In den ersten Schuljahren finde eine Wertevermittlung statt, die durch den Klassenverband gefördert werde. Gemeinschaftserlebnisse und gemeinsame Lernerfolge seien wesentlich für die spätere Entwicklung und das Verhalten der Kinder. Die DFR-Mitglieder wiesen darauf hin, dass Familie der erste Bildungsort für Kinder sei und Eltern laut Grundgesetz nicht nur das Recht hätten, ihre Kinder zu erziehen, sondern auch die Pflicht. Das Elternhaus präge die Kinder laut der DFR-Vorsitzenden Christiane Kömm am meisten. Deshalb fordert sie verstärkt Hilfen für Familien, die dabei unterstützen die Erziehungsaufgaben zu meistern und somit das gemeinsame Familienleben erleichtern. Deshalb sollte es auch von politischem Interesse sein, Beratungsstellen finanziell zu fördern. Betreuungseinrichtungen und Schulen können die Erziehungsaufgabe der Eltern nicht übernehmen, sondern nur unterstützen.

Auch die Digitalisierung wurde im Gesprächsverlauf genannt. Die Anwesenden waren sich jedoch einig, dass dies erst in höheren Klassen ein Thema sein sollte.

Beim Thema Inklusion sehen die Gesprächsteilnehmer keine pauschale Lösung. Es müsste immer für den Einzelfall entschieden werden, da unterschiedliche Faktoren, wie Grad der Behinderung und Fähigkeiten des Kindes mit Handikap, immer individuell berücksichtigt werden müssen.

Zum Ende des Gespräches tauschte man sich schließlich noch über die Integration von Geflüchteten aus. In dieser Hinsicht setzten sich beide Seiten für eine deutliche Entbürokratisierung ein und verwiesen auf ein längst überfälliges Einwanderungsgesetz.

Herr Adelt war zum ersten Mal zu Gast beim Diözesanfamilienrat in Bamberg. Er betonte, dass er sich über einen regelmäßigen Austausch freuen würde.