Diözesanfamilienrat im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Martin Schöffel (CSU)

Foto zeigt vl: Vijay Monteiro, Petra Schuckert (KED-Beauftragte), Manuela Hofmann, Martin Schöffel, Edgar Maul, Christiane Kömm (Vorsitzende Familienbund), Ursula Knitt, Josef Weber (c) FDK Bamberg
Foto zeigt vl: Vijay Monteiro, Petra Schuckert (KED-Beauftragte), Manuela Hofmann, Martin Schöffel, Edgar Maul, Christiane Kömm (Vorsitzende Familienbund), Ursula Knitt, Josef Weber
Datum:
Mo. 24. Sep. 2018
Von:
Manuela Hofmann

Der Diözesanfamilienrat (DFR) Bamberg traf sich zum Gedankenaustausch mit dem Landtagsabgeordneten Martin Schöffel in Thurnau. Der für den Stimmkreis Wunsiedel und Kulmbach zuständige Politiker ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er hat sein Landtagsmandat seit 2008 inne und ist Mitglied des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, für Umwelt und Verbraucherschutz sowie Mitglied im Medienrat.

Ein wichtiges Anliegen, das Christiane Kömm, Vorsitzende des Diözesanfamilienrates, im Gespräch vorbrachte, war die Stärkung der Ehe bzw. Partnerschaft. Sie forderte in diesem Zusammenhang auch von staatlicher Seite mehr finanzielle Unterstützung für Beratungsstellen. Sie ist der Meinung, dass eine ausführlichere Ehevorbereitung und vor allem auch -begleitung dringend notwendig sei. Ehe und Partnerschaft bräuchten schließlich auch Zeit, Geduld und Kraft, um gelingen zu können.

Daraus ergibt sich auch die Forderung des Familienbundes nach einem sozialversicherungspflichtigen Erziehungsgehalt. Dieses würde in den ersten Jahren eine große Entlastung für Familien bringen. Auch Alleinerziehende würden davon profitieren, da sie aus finanziellen Gründen oft gezwungen sind, ihre Kinder in außerhäusliche Betreuung zu geben. Mit dem Erziehungsgehalt hätten auch sie verstärkt die Möglichkeit, die Erziehung ihrer Kinder in den ersten Lebensjahren selbst zu übernehmen, wenn sie dies wollen.

Weiterhin wünscht sich die Vorsitzende bei jeder politischen Entscheidung eine Familienverträglichkeitsprüfung, damit die Auswirkungen auf das Familienleben besonders in den Blick genommen werden.  

Der stellvertretende DFR-Vorsitzende, Edgar Maul, brachte in diesem Zusammenhang das wichtige Thema „Zeit für Familie“ ein. Er betonte, dass Familien Zeit füreinander haben müssen, damit sie gemeinsam ein Familienleben gestalten können. Gemeinsame Zeit sei ausschlaggebend für ein erfülltes Familienleben. Diesen wesentlichen Aspekt sollte die Politik bei ihren Entscheidungen berücksichtigen.

Die KED-Beauftragte Petra Schuckert wies darauf hin, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus Unternehmenssicht oft heiße, dass Frauen unter Druck gesetzt werden, nach einem Jahr Erziehungszeit in den Beruf zurückzukehren, da ihr bisheriger Verantwortungsbereich nicht länger für sie freigehalten werde. Sie forderte mehr Führungspositionen für Frauen und dass dies auch in Teilzeit möglich sei. Außerdem seien Väter in Elternzeit immer noch unterrepräsentiert.

Herr Schöffel zeigte Verständnis für die angebrachten Anregungen und erläuterte, dass Bayern sehr viel für Familien tut, z.B. durch das neue Familiengeld. Außerdem betonte er, dass es wichtig sei, dass Politiker „an der Basis sitzen“ und Gespräche mit Bürgern führen. Nur mit einem offenen Ohr für ihre Anliegen könne man auch Änderungen erreichen, die wirklich etwas für die Menschen bewirken.

Weitere Gesprächsthemen waren bezahlbarer Wohnraum und die Pflegesituation in Deutschland, die besonders durch die stellvertretende DFR-Vorsitzende Ursula Knitt eingebracht wurden. Herr Schöffel zeigte auch hier auf, dass Bayern sehr familienfreundlich ist. Bayern zahle sogar beim neu eingeführten Baukindergeld mehr, als bundesweit festgelegt und führe zukünftig wieder eine Eigenheimzulage ein. Weiterhin kündigte er eine Entlastung der Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen an und nannte in diesem Zusammenhang das neue Pflegegeld.

Bei der Schulpolitik waren sich die Anwesenden einig, dass vor allem in der Grundschule eine Art Lebenskunde genauso wichtig sei wie der Umgang mit digitalen Medien. Natürlich sollten Schüler den Anforderungen der modernen Technik gewachsen sein, aber man sollte mit den Kindern auch in die Natur gehen und Ernährungsthemen sowie landwirtschaftliche Themen kindgerecht vermitteln. Gerade auch für die gesellschaftliche Entwicklung werden eine ausgeprägte Herzensbildung sowie eine verstärkte Wertevermittlung immer wichtig sein.