Diözesanfamilienrat im Gespräch mit Vertretern der ödp

Viele gemeinsame Ansichten

Diözesanfamilienrat Gespräch ödp (c) Manuela Hofmann
Diözesanfamilienrat Gespräch ödp
Datum:
So. 28. Mai 2017
Von:
Manuela Hofmann

Der Diözesanfamilienrat (DFR) empfing im Rahmen der politischen Diskussionsreihe Vertreter der ÖDP. Zu Gast waren Thomas Müller, oberfränkischer Bezirksvorsitzender aus Burgkunstadt und Bundestagsdirektkandidat für die Landkreise Kulmbach, Lichtenfels und nördlicher Landkreis Bamberg, Lucas Büchner, Direktkandidat aus Bamberg sowie der Bundesschatzmeister und Bundestagsdirektkandidat für die Landkreise Coburg und Kronach, Christoph Raabs aus Neustadt b. Coburg. 

Gleich zu Beginn des Gespräches wurde eine Gemeinsamkeit von Familienbund und ÖDP deutlich, denn die Herren der ÖDP war begeistert von der Familienbund-Kampagne „Rente sich wer kann“, bei der es um Beitragsgerechtigkeit in den Sozialversicherungen für Familien geht. Eltern, die für Aufrechterhaltung des Generationenvertrages sorgen, sollten während der Erziehungszeit geringere Beiträge zahlen müssen. Dies ist eine Gerechtigkeitsfrage, da die Erziehungsleistung hier nicht unberücksichtigt bleiben darf.

Daraus folgend war auch die steigende Kinderlosigkeit vieler Familien und die Fixierung auf die Erwerbsarbeit Thema des Gespräches. 1/3 der Ehen in Deutschland sind kinderlos. Dies wird zum Teil als Folge der bedingten Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesehen. Man ist sich einig, dass die Erziehung von Kindern in unserer Gesellschaft nur eine geringe Wertschätzung erfährt. Berufstätige Frauen genießen hingegen ein deutlich höheres Ansehen. Die ÖDP plädiert für die Einführung eines bis zu dreijährigen Erziehungsgehaltes, welches die Erziehungs-„Arbeit“ von dem nicht berufstätigen Elternteil honorieren würde. Auch der Familienbund der Katholiken sieht ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt als erstrebenswert an.

Weiterhin zu wenig Anerkennung erfährt die Pflege von Angehörigen. Wenn der Staat den Familien mehr Zuschüsse gibt, wenn institutionell gepflegt wird, mache es dies den Familien besonders schwer, die beispielsweise ihre Eltern oder Großeltern selbst zuhause pflegen wollen. Gerade dieses Engagement sollte stärker gefördert werden und die Berufstätigen, die ihre Angehörigen zuhause pflegen, dürften nicht finanziell benachteiligt werden.

Auch beim Thema Familienwahlrecht war man einer Meinung. Die Stimmen der Eltern werden bei Wahlen zu wenig gehört, da die Wählerschaft zunehmend von der Seniorengeneration dominiert werde. Familien müssen in der Politik mehr Gehör finden, denn diese erziehen die späteren Beitragszahler.

Außerdem setzt sich die ÖDP dafür ein, dass Menschen, die nicht selbst für sich sorgen können ein gewisses Grundeinkommen gewährt wird, was mit der entwürdigenden Hartz IV – Bürokratie nicht vergleichbar sei. Der Slogan „Mensch vor Profit“ mit dem die ÖDP in den Wahlkampf zieht, sage viel aus.

Auch die Herausforderungen, die die Zuwanderung mit sich bringt wurden bei dem Gespräch angesprochen sowie die Integration von Geflüchteten.

Weiterhin wurde auch kurz über die Kinderbetreuungssituation in Deutschland diskutiert. Man war sich einig, dass man immer vor der Bildung die Bindung setzen müsse, was bedeute, dass man besonders in der frühen Kindheit darauf achten sollte, dass die Bindung zu den Eltern in dieser Zeit Maßstäbe für die zukünftige Eltern-Kind-Beziehung und die Entwicklung des Kindes setzt.

Christiane Kömm stellte abschließend fest, dass viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Familienbund und der ÖDP bestehen und wünscht den Herren viel Erfolg bei der diesjährigen Bundestagswahl am 24. September 2017.