Der Diözesanfamilienrat im Gespräch mit Erzbischof Ludwig Schick

v.l.n.r. Johannes Wicht, Dr. Heinz Tröster, Ursula Knitt, Lydia Heilmann, Vijay Monteiro, Erzbischof Ludwig Schick, Diözesanvorsitzende Christiane Kömm, Wolfgang Eichler, Josef Weber, Edgar Maul (c) Cornelia Huber
v.l.n.r. Johannes Wicht, Dr. Heinz Tröster, Ursula Knitt, Lydia Heilmann, Vijay Monteiro, Erzbischof Ludwig Schick, Diözesanvorsitzende Christiane Kömm, Wolfgang Eichler, Josef Weber, Edgar Maul
Datum:
Sa. 29. Okt. 2022
Von:
Cornelia Huber

„Familie ist derzeit leider nicht so häufig im Gespräch, wie es angemessen und wichtig wäre!“ Mit diesen Worten begrüßte Erzbischof Ludwig Schick den Diözesanfamilienrat im September 2022 im Bischofshaus. Der Diözesanfamilienrat trifft regelmäßig mit dem Erzbischof zusammen, um sich über die Anliegen der Familien auszutauschen.

Diözesanvorsitzende Christiane Kömm blickte zurück auf den Tag für kinderreiche Familien, zu dem der Familienbund der Katholiken und die Familienstiftung Kinderreich im Sommer auf dem Gelände von Don Bosco in Bamberg eingeladen hatten. Sie dankte Erzbischof Schick für seinen Einsatz für die kinderreichen Familien und seine gute Zusammenarbeit mit dem Familienbund. Erzbischof Schick erinnerte sich gerne an die Veranstaltung, bei der er mit vielen Familien ins Gespräch kam, die ihm von ihren Freuden und Nöten berichteten. Am Abschluss des Tages segnete er jede Familie.

Danach wurde die Missbrauchsthematik angesprochen. Der Diözesanfamilienrat hat gerade ein Präventionskonzept erstellt; eine Präventionsschulung für die Mitglieder findet demnächst statt. Man war sich einig, dass es um eine innere Haltung jedes Einzelnen geht, um das Miteinander und um ein Denken vom anderen her. Johannes Wicht warf die Frage auf, wie es mit der Prävention bei den Sportvereinen aussehe. Erzbischof Schick sagte, das Erzbistum sei seit zwanzig Jahren in der Aufarbeitung und Prävention engagiert. Es brauche aber einheitliche Regeln, Richtlinien und Gesetze, die von der Bundesregierung und dem Parlament für die Aufdeckung und Behandlung von Missbrauch sowie für die Prävention in allen Bereichen der Gesellschaft vorgegeben werden.

In der Zeit der Corona-Pandemie, als notgedrungen viele Veranstaltungen des Familienbundes ausfallen mussten, erstellte der Verband eine neue Satzung. Früher wurden die Delegierten für die Wahl des Diözesanfamilienrates von den Dekanaten benannt. In Zukunft benennen die Pfarrgemeinden die Delegierten. Anschließend wurde Erzbischof Schick ein Exemplar der neuen Satzung mit der Bitte um Genehmigung überreicht.

Schließlich wurden verschiedene Bereiche der Familien- und Sozialpolitik thematisiert. Mit Blick auf Energiekrise und Inflation stellte Christiane Kömm fest, dass die Schieflage bei den Finanzen immer mehr Familien betreffe und zunehmend in der Mitte der Gesellschaft ankomme. Dr. Heinz Tröster zweifelte an der Sinnhaftigkeit des Bürgergeldes. Er stellte klar, dass der Grundfreibetrag für das Existenzminimum keine Wohltat sei, sondern vom Steuerrecht so vorgesehen, also eine Frage der Gerechtigkeit. Auch über die Kindergrundsicherung, die Begrenzung der Kindergelderhöhung auf das erste, zweite und dritte Kind sowie die Rentenpolitik wurde gesprochen. Des weiteren ging es um die Problematik, wie die Kirche Kinder und Jugendliche besser erreichen kann. Außerdem äußerte sich der Diözesanfamilienrat wertschätzend über die konkrete Ukrainehilfe von Erzbischof Schick.

Erzbischof Schick dankte dem Diözesanfamilienrat für seinen Einsatz für die Familien.