Unsere 10 Forderungen zur Familienpolitik

2025_ForderungenFamilienpolitik_FDK-Bamberg (c) FDK
2025_ForderungenFamilienpolitik_FDK-Bamberg
Datum:
Di. 19. Aug. 2025
Von:
FDK

Der Familienbund der Katholiken setzt sich für die nachfolgenden Themen zur Familienpolitik ein:

1. Familienförderung stärken.
Das Kindergeld sollte nach und nach auf den Betrag erhöht werden, der für einkommensschwächere Familien den gleichen Nutzen hat wie der steuerliche Kinderfreibetrag. Derzeit liegt dieser Betrag bei 360 Euro.

2. Keine Besteuerung des Existensminimums von Kindern.
Es ist wichtig, dass das Existenzminimum für Kinder, das nach dem Grundgesetz steuerfrei sein muss, nicht mehr zu niedrig angesetzt wird. Wir brauchen eine faire Neubewertung und Erhöhung des Kinderfreibetrags.

3. Kindergeld muss bei allen Alleinerziehenden ankommen.
Momentan erhalten Alleinerziehende, die keinen Unterhalt bekommen und auf den staatlichen Unterhaltsvorschuss angewiesen sind, kein Kindergeld, weil das Kindergeld vollständig mit dem Unterhaltsvorschuss verrechnet wird. Es wäre fairer, wenn nur die Hälfte des Kindergeldes angerechnet würde, so wie es beim regulären Unterhalt der Fall ist. Dadurch würde das Kindergeld für Alleinerziehende eine gleichwertige Wirkung erzielen.

4. Mehr Beratung für Eltern, Familien und Paare.
Die Stärkung von Ehe und Familien ist angesichts der immer noch hohen Scheidungszahlen
dringend notwendig. Laut destatis 2024 gab es im Jahr 2023 in Deutschland 129.000 Ehescheidungen. Um dem entgegenzuwirken, sollte die Beratungslandschaft weiter ausgebaut werden.

5. Einführung eines Erziehungsgehaltes für Eltern.
Wir fordern, dass Eltern in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt erhalten. Dies soll die Bedeutung der häuslichen Erziehungsarbeit anerkennen und Eltern die Freiheit geben, selbst zu entscheiden, ob sie ihre Arbeitszeit reduzieren oder die Betreuung ihrer Kinder außer Haus finanzieren möchten.

6. Mehr Zeit für Familie durch zusätzliche Partnermonate.
Die Partnermonate beim Elterngeld haben sich bewährt: Eine steigende Zahl von Vätern entscheidet sich dafür, in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes Elternzeit zu nehmen. Diese intensive Bindung stärkt die Familie nachhaltig. Deshalb müssen die zwölf flexibel nutzbaren Monate für beide Elternteile weiterhin bestehen bleiben.

7. Finanzielle Entlastung pflegender Angehöriger.
Pflegende Angehörige nehmen häufig ein geringeres Einkommen in Kauf und benötigen deshalb einen finanziellen Ausgleich. Ohne die Pflege durch Angehörige ist unser Pflegesystem weder zukunftsfähig noch finanzierbar.

8. Qualitativ hochwertige Kindertagsbetreuung.
Wesentliche Voraussetzungen für eine gute Bildung in Betreuungseinrichtungen sind kleine Gruppen, qualifiziertes Personal und ein angemessener Betreuungsschlüssel. Es ist wichtig, die Maßnahmen zur Gewinnung, Qualifizierung und Bindung von Fachkräften zu verstärken. Zudem sollten für Kinder aus benachteiligten Familien verbesserte Bildungs-, Sprach- und Förderangebote bereitgestellt werden. Einheitliche Qualitätsstandards auf Bundesebene sind ebenfalls erforderlich.

9. Verlässliche Bildungs- und Betreuungsangebote.
Eltern sollten darauf vertrauen können, dass die Betreuungsinfrastruktur ihres Kindes wie zugesichert und gebucht funktioniert.

10. Familiengerechte Finanzierung.
Familien tragen zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung nicht nur durch finanzielle Beiträge bei, sondern auch durch die zeit- und kostenintensive Erziehung zukünftiger Beitragszahler. Ohne die Unterstützung von Eltern ist eine nachhaltige soziale Sicherung nicht realisierbar. Deshalb müssen Familien bei den Sozialbeiträgen durch einen Kinderfreibetrag entlastet werden.

Download Flyer "10 Forderungen zur Familienpolitik" [PDF]

 

Stand: April 2025