Bonn. „Es ist ein Ausdruck der Missachtung, der Geringschätzung von Familien, dass das Familienministerium nicht neu besetzt sondern kommissarisch verwaltet wird“, sagt Marie-Theres-Kastner, Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands.
"Familien mit Kindern leiden unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bis heute. Während allerorten schon über die Wiedereröffnung von Handel und Gastronomie gejubelt wird, tragen Kinder und Jugendliche und ihre Eltern nach wie vor eine riesige Bürde. Es wäre jetzt Zeit, ein Maßnahmenpaket für Familien zu schnüren. In dieser Situation muss das Bundesfamilienministerium von jemandem geführt werden, der Erfahrung in Familienpolitik hat und die Bedürfnisse von Familien versteht. Man fühlt sich an eigentlich überwunden geglaubte Äußerungen erinnert, dass Familienpolitik ‚Gedöns' sei“, sagt Kastner. Es sei die denkbar schlechteste Idee das Familienministerium bis zum September führungslos zu lassen. "Die Justiz- und Verbraucherschutzministerin kann allenfalls einen Dienst-nach-Vorschrift-Betrieb aufrechterhalten. Wir brauchen aber auch in diesen Monaten bis zur Bundestagswahl eine Ministerin oder einen Minister, der jetzt Politik für Familien macht“, so Kastner. Wenn die SPD das nicht bedenke, müsse sie damit rechnen im September die Quittung dafür zu bekommen.