Medienkonsum: Kinder und Jugendliche begleiten

(c) FDK
Datum:
Di. 21. März 2023
Von:
Frau Huber

Rund 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind einer Studie der DAK zufolge akut gefährdet, mediensüchtig zu werden, oder sind bereits abhängig. Dieses Ergebnis zeigt auf, dass Kinder und Jugendliche bei der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft kompetent begleitet werden müssen. Daher ermutigt der Familienbund der Katholiken im Erzbistum Bamberg Eltern, Lehrer und Erzieher, sich in der Medienerziehung zu engagieren.

Bamberg, 21. März 2023 - Der Familienbund der Katholiken sieht in den hohen Zahlen ein gesellschaftliches Problem. Laut der Studie war im Sommer 2022 etwa jedes 16. Kind von Sozialen Medien und Computerspielen abhängig. „Hochgerechnet betrifft das gut 600.000 Mädchen und Jungen. Das ist alarmierend“, sagte Diözesanvorsitzende Christiane Kömm. „Wir dürfen nicht in allen Lebensbereichen die Digitalisierung fördern und fordern, ohne unsere Jugend dabei zu begleiten.“

Bei der Diskussion um eine bessere digitale Ausstattung der Schulen und die Veränderungen der Arbeitswelt im Zuge der Corona-Pandemie müsse es auch um medienfreie Zeit und Zeitgestaltung gehen. Um die Risiken der Nutzung digitaler Medien einschätzen zu können, seien Kinder und Jugendliche auf das gute Vorbild der Erwachsenen angewiesen. „Hier sind wir alle gefragt, eine gute Balance zu finden“, sagte Kömm. „Wenn wir selbst pausenlos online und gar nicht mehr richtig ansprechbar sind, lassen wir unsere Kinder mit den großen Herausforderungen alleine.“

Ältere Kinder und Jugendliche seien gefährdeter für Suchtverhalten als jüngere, heißt es in der Untersuchung der DAK. Als mediensüchtig gilt nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation, wer über den Zeitraum von einem Jahr die Kontrolle über sein Nutzungsverhalten verloren hat, sich aus anderen Lebensbereichen zurückzieht und das Verhalten auch dann fortsetzt, wenn sich negative Folgen wie etwa gesundheitliche Beeinträchtigungen zeigen.

Kömm ermutigte die Eltern, mit ihren Kindern Familienregeln zur Nutzung von Smartphone und Co. zu entwickeln und Kinderschutzprogramme einzusetzen. „Am wichtigsten ist es aber, sich auch für die älteren Kinder und Jugendlichen Zeit zu nehmen. Denn es geht darum, sie für das Leben im digitalen Zeitalter fit zu machen!“

Der Familienbund der Katholiken ist die Interessengemeinschaft zur Vertretung und Koordinierung familienbezogener Anliegen in Kirche, Staat, Gesellschaft und Politik. Er basiert auf christlichen Wertvorstellungen. Ziele des Familienbunds der Katholiken sind unter anderem die eigenständige und zugleich in die Gesellschaft integrierte Familie zu fördern, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation der Familie zu sichern und ihre Benachteiligungen in der Gesellschaft zu beseitigen.

V.i.S.d.P. Familienbund der Katholiken, Diözesanverband Bamberg