Katholische Verbände reden Klartext

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Datum:
Do. 2. Apr. 2009
Von:
Martin Mehler 

Am 26. März startete die landesweite Kampagne zum Rentenmodell von fünf katholischen Bundesverbänden: dem Familienbund der Katholiken (FDK), der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) und dem Kolpingwerk Deutschland.

Die gemeinsame Aktion hat das Ziel, die rund 1,5 Millionen Mitglieder und viele weitere engagierte Christen als Mitstreiter und Multiplikatoren für das Modell zu mobilisieren. Mit dieser breiten Unterstützung wollen die Organisationen eine öffentliche Debatte anstoßen und Mehrheiten für ihre Vorschläge gewinnen. Denn im Superwahljahr 2009 werden sich viele Plattformen für Grundsatzdebatten mit Bürgern und Politikern bieten. Um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen, agieren die Verbände abgestimmt und offensiv, zumal sie der Ansicht sind, dass bereits genug wertvolle Zeit ungenutzt verstrichen sei.

Seit Beginn der Kampagne werden Plakate und Broschüren an Kirchengemeinden und Ortsgruppen der Verbände verteilt. Um insbesondere junge Menschen mit ihrer Sprache zu erreichen, wurden Formulierungen verwendet wie „Alter! Jetzt geht es um die Rente!“. Junge Menschen, so beobachten viele Experten zunehmend, verdrängen weitgehend das Thema Altersversorgung. Dabei werden gerade sie mehr unter den Defiziten des heutigen Systems leiden als die heutige Rentnergeneration. Grund genug also, über die Problematik aufzuklären.

Der Slogan auf den Plakaten lautet „Vier Säulen für ein Halleluja“ und bezieht sich auf die vier Zielsetzungen des Rentenmodells: Altersarmut verhindern, solidarische und gerechte Rente stärken, eine eigenständige Alterssicherung für Frauen und Männern garantieren und die Erziehungsleistung von Eltern besser anerkennen. Anhand lebensnaher Fallbeispiele demonstriert die Broschüre, wie diejenigen vom Rentenmodell der katholischen Verbände profitieren, deren Rentenanspruch im heutigen System besonders niedrig ist.

Das zentral Neue im Modell der Verbände stellt die Sockelrente dar, die das Existenzminimum sichert. Diese soll vor allem Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiographien (beispielsweise aufgrund längerer Familienphasen) begünstigen und über Abgaben auf alle Einkommensarten finanziert werden. Die weiteren Bausteine des Rentenmodells sind „alte Bekannte“: eine modifizierte Arbeitnehmerpflichtversicherung sowie eine ergänzende private und betriebliche Altersvorsorge. Das ifo-Institut bestätigte 2007 die Finanzierbarkeit und Verfassungskonformität des Konzeptes.

„Es ist unverzichtbar, dass sich die katholischen Verbände dieses wichtigen Themas angenommen haben. Wir brauchen Lösungen in der Alterssicherung, die Altersarmut verhindern und der Arbeit in der Familie Rechnung tragen. Darüber hinaus müssen wir ein Altern in Würde für diejenigen absichern, die über ein sehr geringes Einkommen verfügen, aber im Rahmen eines freiwilligen Engagements Dienste leisten, die für die humane Gesellschaft unabdingbar sind“, mahnte die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth als Gastrednerin bei der Präsentation der Kampagne in Berlin.

Das Rentenkonzept der katholischen Verbände ist erhältlich beim Familienbund in 96049 Bamberg, Domstraße 5, Telefon 0951-502545, oder per E-Mail unter familienbund.bamberg@t-online.de

2. April 2009

Rentenmodell katholischer Verbände: Begleitschreiben