Katholische Elternschaft und Familienbund im Gespräch mit Hans-Dieter Franke

Schule und Religionsunterricht waren die zentralen Themen des Treffens

Datum:
Do. 23. März 2017
Von:
Manuela Hofmann

Im Rahmen seiner Gesprächsreihe mit Verantwortlichen auf kirchlicher Ebene führte der Diözesanfamilienrat (Beschlussorgan von Familienbund der Katholiken und Katholischer Elternschaft Deutschlands (KED) im Erzbistum Bamberg) im Bistumshaus St. Otto ein Gespräch mit Hans-Dieter Franke, dem Leiter der Hauptabteilung Schule und Religionsunterricht im Erzbischöflichen Ordinariat. 

Themen beim ausführlichen Informations- und Gedankenaustausch waren unter anderem die Möglichkeiten der Schulpastoral, das Modell der kirchlichen Angebote im Rahmen der Ganztagsschule und das Projekt des konfessionellen Religionsunterrichts mit erweiterter Kooperation.
Herr Franke erläuterte, dass aufgrund der rückläufigen Zahl der katholischen und evangelischen Schülerinnen und Schüler der parallel laufende katholische und evangelische Religionsunterricht mitunter zunehmend erschwert wird. Deshalb gibt es seit einiger Zeit das Projekt der erweiterten Kooperation der beiden Fächer im Grund- und Mittelschulbereich, die vorsieht, dass konfessioneller Religionsunterricht in kooperativen Lerngruppen eingerichtet werden kann. Die Deutsche Bischofskonferenz hat im Hinblick auf die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts ausgesprochen zielführende Empfehlungen für die Kooperation des katholischen mit dem evangelischen Religionsunterricht herausgegeben. Herr Franke ging besonders auf die Situation in der Erzdiözese Bamberg ein und beschrieb die Rahmenbedingungen für eine Kooperation folgendermaßen:
An ausgewählten Standorten, an denen eine „echte Diasporasituation“ gegeben ist, wird nach dem Majoritätsprinzip verfahren und dahingehend entschieden, ob eine evangelische oder katholische Lehrkraft den Religionsunterricht leitet. Sie arbeitet nach Möglichkeit eng mit der Lehrkraft der Partnerkonfession zusammen. In einer solchen Situation werden die Lehrpläne des evangelischen und katholischen Religionsunterrichts zugrunde gelegt und die beiden Lehrkräfte erarbeiten gemeinsam ein Klassencurriculum.  Im Idealfall übernimmt die Lehrkraft der Minorität auch Teile des Unterrichts. Voraussetzung für diese Form des Religionsunterrichts ist die Zustimmung aller Beteiligten, angefangen beim Schulleiter bis hin zu den Eltern.
Im Hinblick auf die Ökumene verwies Herr Franke auch auf die besonders gewinnbringende Zusammenarbeit mit den beiden Lehrstuhlinhabern für Evangelische und Katholische Religionspädagogik an der Universität Bamberg, Prof. Dr. Hendrik Simojoki und Prof. Dr. Konstantin Lindner.