„Es braucht kleinere Klassen und mehr Lehrer an den Schulen in Deutschland“, sagt Marie-Theres Kastner. Die Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands e.V. (KED) zieht damit Bilanz zum Abschluss des Bundeskongresses der KED am Wochenende in Aachen.
„Damit jedes Kind seine Chancen nutzen kann, braucht es Zuwendung. Diese Zuwendung kann nur gelingen, wenn die Klassengrößen nicht ausufern und es überhaupt genügend Pädagogen an den Schulen gibt“, sagt Kastner. Die KED beschäftigte sich in ihrem Bundeskongress unter dem Thema „Bildungsgerechtigkeit – Utopie oder erreichbares Ziel?“ mit den Voraussetzungen für gelingendes Lernen.
Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz berichtete von seinen Forschungsergebnissen an der Katholischen Hochschule Freiburg. Danach bestimme noch viel zu häufig der soziale Status der Eltern die Schulwahl. Gerade für Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern sei es wichtig, dass sie bei einem angestrebten höheren Bildungsziel unterstützt und gestärkt würden durch dritte Personen, die weder aus der Familie noch aus der Schule kämen.
Besondere Aufmerksamkeit fanden die praktischen Beispiele, die Dr. Sandra Krump, Ordinariatsdirektorin im Ressort Bildung im Erzbistum München und Freising, präsentierte. Sie konnte durch mehrere Beispiele darstellen, dass durch Zusammenarbeit mehrerer Schulformen auf einem Gelände den Kindern und Jugendlichen sehr individuell und passgenau ein erfolgreicher Schulabschluss erreicht werden kann.
„Bildungsgerechtigkeit ist schon während der Corona-Pandemie auf der Strecke geblieben. Die gegenwärtigen Krisen und der Krieg in der Ukraine bringen die Bildungsgerechtigkeit noch mehr in Gefahr. Kinder und Jugendliche durchleiden in den Familien Existenzängste. Dazu kommt, dass in den Schulen zu wenig Lehrer zur Verfügung stehen und auch multiprofessionelle Teams nicht durchgängig geregelt sind“, sagt Kastner. Es sei dringend geboten hier Initiativen zu ergreifen, sagt Kastner und warnt: „Bildung ist teuer. Keine Bildung ist noch teurer. Wir haben kein anderes Kapital als die Bildung in den Köpfen unserer Kinder.“