KED-Elternseminar nahm den Eintritt in neue Lebensabschnitte in den Blick

Übergänge müssen gemeistert werden

Das KED-Team (v.l.) Lydia Heilmann, Ursula Knitt  und Petra Schuckert sowie Familienbunds-Geschäftsführerin Manuela Hofmann (r.) dankten Sandra Förster (2.v.r.) (c) C. Dillig
Das KED-Team (v.l.) Lydia Heilmann, Ursula Knitt und Petra Schuckert sowie Familienbunds-Geschäftsführerin Manuela Hofmann (r.) dankten Sandra Förster (2.v.r.)
Datum:
Di. 9. Apr. 2019
Von:
C. Dillig

Kinder wachsen heute in einer Gesellschaft auf, in der Veränderungen zum Alltag gehören. Diese Übergänge müssen gemeistert werden, was unter Umständen nicht immer leicht ist. Wie kann dies gelingen? Beim Elternseminar der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED) nahm Sandra Förster, Leiterin zweier Kindergärten und einer Kinderkrippe, die Situation in den Blick und gab den Eltern Antworten auf ihre Fragen.

Damit Übergänge, etwa vom Elternhaus zur Kinderkrippe oder zum Kindergarten, aber auch zur Schule gelingen, müssen alle an der Sozialisation des Kindes Beteiligten zusammenarbeiten, stellte eingangs die KED-Diözesanbeauftragte Peter Schuckert heraus. Übergänge müssten „zum Wohl des Kindes“ gemeistert werden.

Mit Übergängen hat Sandra Förster als Einrichtungsleitung in Rattelsdorf bei Bamberg ständig zu tun. Welche Ziele sollten für eine erfolgreiche Bewältigung der Veränderungen in den Blick genommen werden? Die Referentin wies auf Faktoren wie Zeit und Geduld beim Eingewöhnen in neue Tagesabläufe, neue Regeln und den Umgang mit neuen Ansprechpartnern hin. Wichtig bleibe die Bindung - an Eltern und Geschwister, wie  auch an die Bezugspersonen in der Einrichtung.

Aber auch für Eltern sind Übergänge oft schwierig, denn es gelte ja, von der intensiven Zeit mit dem Nachwuchs Abschied zu nehmen und ihn in die Hände neuer „Miterzieher“ zu geben. „Stehen Sie zu ihrer Entscheidung“, riet Förster den Eltern, die ihr Kind in eine Krippe geben wollen – und: „Machen Sie sich unabhängig von den Ratschlägen des Umfeldes.“ Ein Mehr an Eigenständigkeit, wie es von den Kindern in den Einrichtungen gefordert ist, schade nicht. „Und vergleichen Sie ihr Kind nicht mit anderen Kindern.“ Bei Unsicherheit sei das Fachpersonal der richtige Ansprechpartner.

Auch den Übergang in die Grundschule müssen Kinder und Eltern gemeinsam meistern. Die Erwachsenen sollten dabei die emotionalen und sozialen Kompetenzen ihrer Töchter und Söhne im Blick behalten. Kann das Kind sich mit anderen freuen oder Enttäuschungen mittragen? Kann es selbstverantwortlich handeln, Konflikte mit Worten lösen, Regeln einhalten und die eigenen Bedürfnisse eine Zeitlang zurückstellen? Konzentration und Ausdauer seien wichtig; wichtig sei aber auch, die geistigen Kompetenzen der Kleinen zu fördern, Interesse an Zahlen und Buchstaben zu wecken, auf die Aussprache zu achten, zu Fantasie anzuregen und den Wortschatz zu erweitern.

Wie Kinder einen Übergang bewältigen, hänge auch von deren Fähigkeit ab, sich nicht unterkriegen zu lassen, Resilienz zu entwickeln, sagte die Referentin. Zum eigenverantwortlichen Handeln der Kinder könnten die Eltern vieles beitragen. Übergänge sollten nicht als Belastung gesehen werden. Vielmehr seien sie eine Herausforderung für alle beteiligten Personen.

Im Anschluss bestand ausreichend Gelegenheit, eigene Fragen zur Thematik zu diskutieren.