Im bis auf den letzten Platz gefüllten Vortragssaal des Bistumshauses St. Otto konnte die Diözesanbeauftragte des Erzbistums Bamberg, Frau Petra Schuckert, kürzlich eine große Anzahl interessierter Gäste im Rahmen des KED-Elternseminars willkommen heißen. In ihrer Begrüßung hob sie hervor, dass es erst seit 2007 an einigen ausgewählten Schulen das Schulfach „Glück“ gibt. Hier werden den Schülerinnen und Schülern Methoden beigebracht, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen und zu lernen, mit Stress umzugehen.
Für die Referentin Frau Saffer ist das Schulfach „Glück“ eine Herzensangelegenheit. Ihre Sachkenntnis hat sie am Fritz-Schubert-Institut in Heidelberg vor fünf Jahren erworben, zunächst als zertifizierte Glückslehrerin, im Anschluss daran bildete sie sich weiter als Coach und Beraterin für Persönlichkeitsentwicklung. Darüber hinaus ist sie am Wochenende als Referentin für dieses Institut tätig und bildet in Fulda und Berlin weitere Glücksfachlehrkräfte aus.
Die Anwendung dieses Gesamtkonzeptes ermöglicht ihr eine effektivere Unterstützung ihrer Schülerinnen und Schüler, als dies im Fachunterricht mit Lehrplan- und Notendruck möglich ist. In diesem Fach soll den Kindern und Jugendlichen vermittelt werden, welche Voraussetzungen zu einem gelingenden Leben und persönlichem Wohlbefinden beitragen.
Zu Beginn stellte Frau Saffer eine interaktive Aufgabe, bei der die anwesenden Gäste auf einer kleinen Karteikarte die gestellten Fragen jeweils mit einem Gefühlsbegriff beantworten sollten: „Wie fühle ich mich jetzt gerade?“ und „Wie will ich mich fühlen?“. Die renommierte Glücksfachpädagogin erklärte, dass sie diese Frage auch immer zu Beginn eines Schuljahres ihren Schülern stellt. Mit einem Zitat vom Begründer des Instituts, Herrn Ernst-Fritz Schubert, stimmte sie dann die Anwesenden auf die nächste interaktive Aufgabe ein: Das Zitat lautet:
„Je früher wir anfangen, die Persönlichkeitsentwicklung durch Vermittlung von positiven Haltungen und Einstellungen zu stärken, desto größer ist die Chance für körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden. Ein glücklicher Mensch ist somit ein wirksamer Gestalter seines Lebens.“
Nun sollte jeder Teilnehmer bzw. jede Teilnehmerin persönlich erlebte Glücksgefühle (geringes-kurzes,geringes-langes,intensives-kurzes,intensives-langes Glücksgefühl) reflektieren, diese im sogenannten Glückskreuz einordnen und anschließend wurde das Ganze unter Anleitung der Vortragsrednerin kategorisiert. Auffallend ist, dass laut der Referentin bei jungen und älteren Befragten annähernd die gleichen Antworten gegeben werden.
Weiterhin zeigte Susanne Saffer mit Hilfe einer Aufstell-Pyramide zur Psychostatik auf, welche Bedürfnisse für ein gelingendes Leben erfüllt sein müssen. Sie erklärte, dass bei Wegfall einer einzigen dieser Lebensnotwendigkeiten die Stabilität der Pyramide nicht mehr gegeben ist. Diese Relation ist auch auf das Leben eines Menschen übertragbar. Die Bedeutung der Resilienz für die Persönlichkeit wurde von ihr anschaulich anhand einer Spirale erklärt und mit der sogenannten Schiffsmetapher zeigte sie den Weg auf, wie Kinder im Unterricht psychisch gestärkt werden können, um dadurch eine intrinsische Motivation zu entwickeln.
Die Referentin veranschaulichte dem interessierten Publikum dies mit Anekdoten aus ihrem Schulalltag, „denn ihre Schülerinnen und Schüler wenden das Gelernte bereits in verschiedensten Situationen erfolgreich an“, wie sie stolz berichtete.
In der Pause stärkten sich die Teilnehmer des Elternseminars bei Kaffee und Kuchen und nutzten dabei die Gelegenheit zum persönlichen Austausch untereinander. Bei der daran anschließenden Gesprächsrunde konnten die Zuhörer Fragen stellen und erhielten fundierte Antworten von der Glücksfachexpertin.
Die Gäste des Elternseminars waren sich einig, dass dies eine rundum gelungene Veranstaltung war, und erklärten, dass sie viele neue Erkenntnisse für sich persönlich und auch im Umgang mit ihren Kindern mitnehmen.