Erlebnis- und Begegnungstag für kinderreiche Familien

20220618_162715 (c) Manuela Hofmann
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Datum:
Mi. 22. Juni 2022
Von:
Cornelia Huber

Auf der großen Wiese des Don Bosco Jugendwerks in Bamberg saßen bei schönstem Sonnenschein viele, viele Kinder gespannt mit ihren Eltern in der Feuerarena. Vom Baby bis zum Jugendlichen waren alle Altersstufen vertreten – ein typisches Bild bei dem Erlebnis- und Begegnungstag für kinderreiche Familien, den die Familienstiftung Kinderreich des Bamberger Erzbischofs gemeinsam mit dem Familienbund der Katholiken zum wiederholten Male ausrichtete. Petra Heckel vom Don Bosco Jugendwerk verantwortete mit einem Team Organisation und Verpflegung vor Ort .

Nach der coronabedingten Pause freuten sich Erzbischof Dr. Ludwig Schick und Christiane Kömm, Vorsitzende des Familienbunds Bamberg, knapp vierzig Familien mit ihren Kindern begrüßen zu können. Die Familien kamen aus allen Regionen des Bistums, die größte Familie war mit sechs von acht Kindern dabei.

Für die Kinder und Jugendlichen gab es eine Vielzahl an Aktionen. Der große Hochseilgarten des Don Bosco Jugendwerks mit Teamparcours wurde ausführlich genutzt, und ein bunter Spieleparcours unter dem Motto „Zirkus und mehr“ fand auf dem Gelände statt. An unterschiedlichen Spielstationen konnten sich die Kinder beispielsweise im Balancieren ausprobieren. Ganz Mutige gingen zum Workshop Feuerjonglage, bei dem sie am Ende mit brennenden Keulen hantieren durften. Dem sommerlichen Wetter entsprechend, waren die beiden Wasserangebote besonders begehrt. Kanufahren und Stand-Up-Paddeln in der Wolfsschlucht sorgten für eine gute Mischung aus Abenteuer und Abkühlung im frischen Nass.

Die Eltern hatten derweil Zeit, am World Café teilzunehmen. Unter dem Oberthema „Kindliche Ängste und Sorgen – ernstnehmen und altersgerecht begleiten“ wurden fünf verschiedene Workshops im großen Zirkuszelt angeboten. Wolfgang Eichler von der Familienstiftung Kinderreich blickte zurück auf die Planungen für den Erlebnis- und Begegnungstag, die mitten in  der Corona-Krise begannen. Bis in die persönlichen Beziehungen hinein habe diese Krise zu Sicherheitsverlusten geführt, und verstärkt durch die neue Krise, den Krieg in der Ukraine, sei Angst nun ein großes Thema in den Familien.
Die Psychologin  Stefanie Linz vom Don Bosco Jugendwerk lud die Eltern in ihrem Workshop zu verschiedenen Wahrnehmungsübungen ein. „Uns zieht als Eltern viel ins Außen“, sagte sie. Kleine Auszeiten seien wichtig, und dabei könne der Körper helfen.

Lydia Heilmann vom Familienbund und Leiterin der Kindertagesstätte in Leutenbach, erarbeitete mit den Eltern, wie sie im Vorschulalter auf kindliche Ängste eingehen könnten. Sie wies unter anderem auf die Handreichung „Mit Kindern über den Krieg reden“ des Zentralinstituts für Ehe und Familie in der Gesellschaft der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hin. Außerdem erhielten die Eltern ein ansprechend gestaltetes Samentütchen zum Mitnehmen.

An Familien mit älteren Kindern richtete sich das Angebot der Schulpsychologin Susanne Heim vom Bamberger Franz-Ludwig-Gymnasium. Hier ging es um den Leistungsdruck als gesellschaftliches Phänomen, den viele Eltern im Austausch beklagten. Heim erläuterte, was im Kopf von Kindern vorgeht, die unter Leistungsdruck und Prüfungsangst leiden, und wie Eltern helfen könnten.

Christiane Kömm vom Familienbund stellte den familienpolitischen Einsatz des Verbands vor, der sich unter anderem für eine Honorierung der Erziehungsleistung in den Sozialversicherungen einsetzt. Die Teilnehmer wünschten sich unter anderem von der Politik eine echte Wahlfreiheit in der Aufteilung von Sorge- und Erwerbstätigkeit sowie mehr Anerkennung für Pflege- und Sorgearbeit.

Der fünfte Workshop wurde von Erzbischof Schick geleitet. An einem schön gedeckten Kaffeetisch konnten die Familien mit ihm über Gott und die Welt sprechen. Die sechsköpfige Familie Klingsch aus Bayreuth freute sich über das große Interesse der Kirche gerade an kinderreichen Familien, das durch den Begegnungstag zum Ausdruck komme. Sie schätzten besonders den Austausch mit den anderen Familien.
Nachdem Workshops und Kinderprogramm beendet waren, trafen sich alle Familien im Freien auf dem Don Bosco Gelände. Dort fand zunächst eine Andacht statt, bevor Erzbischof Schick im Schatten eines Baumes jede einzelne Familie segnete. Das war ein berührender Moment für alle Beteiligten. Die Kinder durften sich noch ein kleines Kreuz als Andenken mitnehmen. Danach stärkten sich groß und klein bei einem leckeren gemeinsamen Picknick.