"Du bist ein Schatz": Erstmals Mutter-Kind-Freizeit in der KLVHS Feuerstein in Kooperation mit dem Familienbund

Zum Wohlfühlen und Abschalten

Teilnehmerinnen der Freizeit
Teilnehmerinnen der Freizeit
Datum:
Mo. 20. Nov. 2017
Von:
Dorothea Weiler

„Setzt euch alle einmal auf die Bank, die Mama kommt dann gleich wieder und wir machen solange etwas Tolles draußen“, stimmt Kinderbetreuer Felix die rund zwanzig Kinder vor dem Eingang der Katholischen Landvolkshochschule Feuerstein (KLVHS) auf die bevorstehende Schatzsuche ein. „Du bist ein Schatz“, lautet das Thema der Mutter-Kind-Freizeit, die hier unter der Leitung der Religionspädagogin Kerstin Debudey erstmals angeboten und vom Familienbund der Katholiken bezuschusst wird.

Viele Mütter hatten sich ein solches Wochenende gewünscht, nachdem es eine Vater-Kind-Freizeit schon seit vielen Jahren bei der KLVHS gegeben hatte. Jetzt war es endlich soweit.

Während sich die Mütter bei einer Phantasiereise im Meditationsraum mit dem Schatz im Innersten ihrer Seele verbinden, machen sich die Kinder ganz praktisch bei einer kleinen Wanderung mit verschiedenen Stationen auf die Suche. Beispielsweise gilt es, mit verbundenen Augen den Geschmack von Zimt, Honig, Marmelade und Senf zu erschmecken. Aus verschiedenen Buchstaben, die sie beim Lösen einiger Aufgaben als Ergebnis bekommen, können sie schließlich den Ort zusammensetzen, an dem sich der begehrte Schatz befindet. Für die von Erziehung, Haushalt und häufig auch Beruf gestressten Mütter ist es eine Entlastung, Freiraum für sich zu haben, während die Kinder betreut sind. Einige von ihnen haben drei Kinder, einige führen eine Landwirtschaft. In der KLVHS finden sie Zeit für Erholung, haben aber auch Spaß mit den Kindern, der im Alltag mit seinen vielen Anforderungen und seinem durchgetakteten Programm meist zu kurz kommt. Auch haben sie eine gute Verpflegung während der Freizeit und müssen nicht selbst kochen. „Es geht darum, dass die Mütter sich auch einmal wohlfühlen und abschalten können“, erläutert die Kursleiterin, die auch eine Ausbildung für Coaching durchlaufen hat.

Zu Beginn der Meditation fordert Kerstin Debudey die Teilnehmerinnen auf, aus der Mitte des Meditationsraums jeweils eine der bereitgelegten Karten mit schönen Motiven auszusuchen, die für sie ihren inneren Schatz symbolisieren kann. Sie erzählt, dass sie an der Schule neben Religion auch das Fach „Glück“ unterrichtet, das an immer mehr Schulen eingerichtet wird, weil erkannt wird, wie wichtig es ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Denn, so die Referentin, viele Menschen seien zu sehr auf das Negative fixiert. Beim übertriebenen Jammern, was in der Gesellschaft immer mehr um sich greife, vergesse man, den Fokus auf die eigene innere Stärke zu richten. Kerstin Debudey ermuntert die Mütter: „Wenn ihr euch wieder mehr auf eure innere Kraft konzentriert, werdet ihr schnell merken, wie sich um euch herum sehr viel verändert.“

Für den Nachmittag hat die Kursleiterin zwei Visagistinnen eingeladen, die den Frauen Tipps zum Schminken geben sollen. „Auch mein Körper ist mir wichtig“, könnten dabei die Mütter für sich feststellen. Sie selbst habe auch immer das Schminken für unnötig gehalten und sie habe sich in ganz natürlicher Fassung am besten mit sich selbst vereinbaren können, erzählt sie den Frauen. Doch dann sei sie durch Zufall auf eine Freundin mit dem Beruf der Visagistin gestoßen und habe sich von dieser eine Stunde lang verschönern lassen. Die Erfahrung, etwas für sich auszuprobieren und sich eine Stunde lang Zeit für sich selbst zu nehmen, habe ihr sehr gut getan.

„Jetzt seid Ihr dran“, stellt Kerstin Debudey die Mütter in den Mittelpunkt des Geschehens. Und diese genießen es in vollen Zügen, einmal entspannen zu können und sich verwöhnen zu lassen. Während sie sich nachmittags von den Visagistinnen behandeln lassen, sind ihre Kinder wieder in guten Händen und beschäftigen sich mit Töpferei. „An dieses Wochenende sollen die Mütter ihren Blick auf das Wertvollste in ihrem Leben lenken“, beabsichtigt die Referentin. Statt sich ausschließlich auf ihre Familie, ihre Partnerschaft und ihren Beruf zu fokussieren, sollen sie einmal ganz bei sich selbst sein. Auch Gemeinschaft in der Natur bei einer gemeinsamen Fackelwanderung am Abend und anschließendem Beisammensein am Lagerfeuer gehören dazu. Bevorzugten die Teilnehmer der Vater-Kind-Freizeit das Abenteuer und die Erprobung in mancherlei Herausforderung, so Kerstin Debudey, so machten den Müttern Spiel und Spaß mit den Kindern, der Austausch mit anderen Müttern sowie die Zeit der Selbstbesinnung am meisten Freude. „Bei der Mutter-Kind-Freizeit finden sie endlich einmal Zeit zum Durchatmen, können in sich hineinspüren und sich darüber klarwerden, was ihnen in ihrem Leben wichtig ist“, erläutert Kerstin Debudey.